E-Portfolios und digitale Lerntagebücher, Social Networks und Bewertungs-Plattformen für Schulen, Lehrer und Lehrveranstaltungen ? die aktuellen Entwicklungen der Medientechnologie fördern Transparenz und ÿffentlichkeit. Durch die damit zusammenhÿngenden Kulturtechniken entwickeln sich neue Formen von Kontrolle und Selbstkontrolle. Die Individuen übernehmen selbst die Verantwortung für ihre Bildung. Durch freiere Wahl der Lernwege und -ziele verlieren traditionelle Verfahren der Leistungsmessung und Zugangsberechtigung an Bedeutung. Lernende können für ihre Kompetenzen und Talente direkt um Anerkennung werben. Die Liberalisierung von Bildung geht aber mit ihrer ÿkonomisierung einher. Der Gegenstand der bildenden Bemÿchtigung ist nicht mehr die Welt, sondern die eigene Vita.
Vor dem Hintergrund der ambivalenten Mechanismen von Kontrolle und Selbstkontrolle eröffnen die Beitrÿge in diesem Band ebenso weite wie fokussierte Perspektiven auf neue Medientechnologie und die Konjunktur des Portfolios in der Bildung.